Schon jetzt liegen die Arnstedter in der Tabelle, in der die besten Mannschaften aus allen 437 Kreisligen in Deutschland zusammengefasst werden, auf Platz zwölf.

Der Erfolg an sich ist für Henri Trautmann aber keine Überraschung: "Wir haben uns vor der Saison zusammengesetzt und festgestellt, dass der Abstand zwischen erster und zweiter Mannschaft zu groß ist." Darum gab es nur ein Saisonziel: Aufstieg in die Kreisoberliga. Schließlich sollen die Verbandsligaspieler gefordert werden, wenn sie in der zweiten Mannschaft auflaufen, um Spielpraxis zu sammeln. Zudem sei es leichter, junge Talente nach Arnstedt zu locken, wenn sie auch eine Perspektive in der Kreisoberliga haben.

Ein Schlüssel zum Erfolg war dem 36-Jährigen vor der Saison den Trainerposten anzubieten. Vergangenes Jahr hatte er noch als zweiter Torwart bei der Verbandsliga-Mannschaft ausgeholfen. "Eigentlich wollte ich nach 18 Jahren meine Fußballschuhe an den Nagel hängen", so Trautmann. Aber der Präsident überredete ihn, den Spielertrainer in der zweiten Mannschaft zu machen.

Sein oberstes Ziel war mehr Ordnung und Disziplin in die Mannschaft zu bringen. Und das ist ihm gelungen. "Wir trainieren mindestens zweimal die Woche und bei jeder Einheit sind auf jeden Fall zehn Spieler mit dabei". Dadurch ist Arnstedt seinen meisten Gegnern konditionell überlegen. "Bis zur 70. Minute kassieren wir kein Tor und dann schlagen wir zu", erklärt Trautmann seine Taktik.

Neben der neuen Ordnung gibt es aber noch einen weiteren Erfolgsgaranten in der Mannschaft: Die Altersstruktur. Neben vielen jungen Spielern, kann sich Trautmann auf seine beiden alten Haudegen Nico Hänschen (36) und Mathias Bollmann (39) verlassen. "Die beiden führen die Mannschaft, gleichzeitig können die Jungen sich an ihnen abarbeiten", meint Trautmann. Dadurch sei die Mannschaft zusammengewachsen, viele Spieler unternehmen auch privat etwas zusammen. Und natürlich hilft es auch, wenn immer mal wieder ein oder zwei Spieler aus der ersten Mannschaft auflaufen.

Gerade Nico Hänschen, der vor der Saison aus Freckleben zurück nach Arnstedt kam, ist aber neben der Führung auch noch für eine andere Sache zuständig. Er schießt die Tore. 18 Treffer hat der gebürtige Arnstedter schon auf dem Konto. "Ich möchte hier meine Karriere ausklingen lassen", sagt Hänschen. Aber vorher will er mit der Mannschaft aufsteigen und noch ein Jahr Kreisoberliga spielen. "Dann reicht es aber endgültig." Pläne für danach hat er auch schon. Er will als Co-Trainer die Mannschaft weiterhin begleiten. Schließlich hat Arnstedt II große Pläne. "Die Kreisoberliga soll nur eine Durchgangsstation bleiben", schaut Trautmann schon mittelfristig auf die Landesklasse.