Arnstedt hat Bernburg entzaubert
Admin Arnstedt, 13.04.2013

ARNSTEDT/MZ.
„Dort drüben spielen wir nächstes Jahr um diese Zeit“, sagt Präsident Sven Hoffmann und zeigt auf eine aufgewühlte Fläche, die bisher kaum erahnen lässt, dass Arnstedts Fußballer dort künftig ihren Gegnern das Fürchten lehren wollen. 105 Meter wird der neue Platz lang sein. Ob das aber den Bernburgern am Mittwochabend geholfen hätte, die Niederlage (die MZ berichtete) an dem Anger zu verhindern? Wohl kaum.
Denn kämpferisch waren die Edelweißen ihren Gästen im Nachholspiel der Verbandsliga eine Klasse voraus. Und eben über jenen Kampf entwickelte sich, zumindest nach dem Wechsel, auch spielerische Qualität. „Wir hatten vier Wochen kein Spiel. Da kann man keine Wunderdinge erwarten. Aber außer in der ersten Viertelstunde sind wir nicht wirklich in Gefahr geraten“, so Arnstedts Trainer Mark Jonekeit . Auch ein Verdienst von Thomas Prengel, der bei seinem Debüt mit Matthias Härtl den zweitbesten Torschützen der Verbandsliga bis auf eine Aktion in der sechsten Minute komplett abmeldete. Zwölf Treffer hat Härtl bisher erzielt und zog nun gegen einen Mann den Kürzeren, der fast sieben Monate auf seinen ersten Einsatz im Verbandsligateam der Edelweißen warten musste. Erst Wechselsperre, dann Verletzung, langer Winter, wieder Verletzung.
Einige selbst ernannte Experten hatten Prengel schon als Fehleinkauf abgestempelt. Obwohl Jonekeit das Wort Einkauf nicht gern hört. „Andere Vereine nehmen viel mehr Geld in die Hand als wir“, sagt der Trainer. Der morgige Gegner VfB Imo Merseburg zum Beispiel. „Da haben viele schon höherklassig gespielt, also nicht nur Verbandsliga“, beschreibt Jonekeit das Potenzial des Neulings. Mit Sebastian Schmidt und Martin Weber sind bei Imo auch zwei Akteure dabei, die vordem in Arnstedt die Schuhe geschnürt haben. Das hat Vor- und Nachteile. „Sie kennen uns natürlich. Aber wir kennen sie genauso und wissen, wie wir sie ausschalten können“, so der Trainer. Freilich will er weder etwas über die Taktik noch über Personalien preisgeben. Aber: „Obwohl wir nur zwei Tage Pause haben, bieten sich uns mehr Alternativen als je zuvor.
Denn gegen Bernburg hatte Jonekeit elf Spieler auf dem Platz, sechs auf der Bank, dazu noch einen Reservekeeper. Und: Mit Dirk Bettels (Studienreise) fehlte noch ein kampfstarker Mann. Das Spiel zwischen VfB Imo und Arnstedt wird auch ein Duell der Torjäger. Schmidt traf bisher siebenmal für Merseburg. Auf Seiten der Edelweißen hat Victor-Ramon Roldan-Arias, quasi Schmidts Nachfolger am Anger, neunmal eingenetzt. Zuletzt am Mittwoch gegen Bernburg. Da nützte es auch nichts, dass die Askanen phasenweise gleich ein Trio gegen den quirligen Angreifer mit kubanischen Wurzeln stellte. Roldan-Arias ackert viel nach vorn, geht weite Wege und steht meist da, wo ein Torjäger stehen muss, um Erfolg zu haben. So wie in der 53. Minute beim 1:0 gegen Bernburg, als Askania Keeper Patrick Baldauf den Ball nach Christian Streits Schuss kerzengerade in die Luft faustete und Roldan-Arias aus zwei Metern abstaubte. Zudem ist mit Peter Freund der vielleicht torgefährlichste Defensivspieler der Liga wieder fit. Jedenfalls mehr oder weniger.
Gegen Bernburg kam er eine halbe Stunde zum Einsatz und scheint nach seiner Knieoperation keine Probleme mehr zu haben. Dabei hatte er vor der Partie gesagt, dass er doch gar nicht müsse, weil ja genug andere Spieler da sind. Aber wer Freund kennt, weiß natürlich, dass es einem Mann wie ihm in den Füßen kribbelt. Doch letztlich ist egal wer spielt, wichtig ist der Erfolg. „Wie schnell der Glanz verblasst, hat uns Bernburg gezeigt“, so Jonekeit. Denn die Askanen hatten vorige Woche noch Ammendorf mit 7:1 vom Platz gefegt. Arnstedt soll derartiges laut dem Trainer indes nicht passieren.
Quelle:MZ