SV Edelweiß Arnstedt e.V.

Marcel Großmann verabschiedet sich von Edelweiß Arnstedt

Admin Arnstedt, 31.05.2024

Marcel Großmann verabschiedet sich von Edelweiß Arnstedt

Vor dem Spiel der Fußball-Landesliga wird Marcel Großmann verabschiedet. Was der Kapitän von Edelweiß Arnstedt zu seiner Zeit auf den grünen Rasen sagt und was er für die Zukunft plant.

Arnstedt/MZ. - Irgendwie ist es unvorstellbar. Edelweiß Arnstedt ohne Marcel Großmann? Ohne den Kapitän? Ohne den Anführer, das Gesicht der Mannschaft? Ohne den Spieler, der in den letzten 20 Jahren das Trikot mit der Nummer acht getragen hat?

Undenkbar. Und doch: Nach 354 Spielen, 31 Toren und vier Platzverweisen in der Landes- und Verbandsliga (laut fupa.net) ist es am Sonnabend so weit. Vor dem Spiel der Edelweißen gegen den Blankenburger SV wird Marcel Großmann offiziell verabschiedet.

Letztes Spiel für Arnstedt

Der 39-Jährige blickt dem 21. Spieltag der Saison 2023/24 der Landesliga Mitte, an dem er sein letztes Heimspiel im Dress der Arnstedter absolviert, mit einer Mischung aus Spannung und Wehmut entgegen. „Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn du weißt, es ist das letzte Mal. Der Tag X ist am Sonnabend. Kann schon sein, dass da eine Träne fließt“, so Großmann im Gespräch mit dem MZ-Sportreporter.

Dann blickt er zurück. Die ersten Schritte auf dem Fußballplatz hat der jetzt 39-Jährige im Nachwuchs von Rot-Weiß Großörner gemacht. Danach der Schritt nach Arnstedt. „Frank Ölke war damals Präsident. Er hat mich zu Edelweiß geholt. Wir sind dann mit der Mannschaft gleich in die Landesliga aufgestiegen. 2010 ging es dann in die Verbandsliga“, erinnert sich Großmann. Und daran, „dass es weit über 400 Spiele waren, in denen ich für Edelweiß Arnstedt am Ball war.“

Urlaub in der Saison? Verzichten wegen einer Familienfeier? Für den Mann mit der Nummer acht auf dem Trikot und der Binde des Mannschaftskapitäns am Arm einfach irgendwie undenkbar. „Ich habe so gut wie nie gefehlt und das Private immer hinten angestellt“, sagt er so resolut, wie er gespielt hat.

Apropos gespielt. Kaum eine Position gibt es, auf der Großmann nicht agiert hat. „Stürmer, Mittelfeld, Abwehr. Rechts oder links, nur im Tor habe ich nie gestanden“, erinnert er sich.

Viele „geile“ Spiele

Und erinnert sich an Spiele, die wohl ewig in Erinnerung bleiben werden. „Gegen Hettstedt haben wir vor tausend Leuten gespielt, zu den Derbys gegen Quenstedt kamen 500 oder 600 Zuschauer. Da war immer richtig was los“ so Großmann zu längst vergangenen Zeiten. Und weiter: „Heimspiele waren immer das Beste. Aber auch Sandersdorf war was Besonderes, die hatten eine Weltklasse-Anlage.

Und natürlich die Spiele gegen Sangerhausen in Sangerhausen. Freitagabend unter Flutlicht, da gings zur Sache. Das war legendär.“ Dann versucht Marcel Großmann das Ganze zusammenzufassen: „Ich habe viele tolle Typen kennengelernt, mit vielen tollen Fußballspielern zusammen gekickt.“ Und Spieler, die ihm nicht so lagen? Großmann denkt nach: „Der Tormann von Haldensleben (Florian Switala, d. Red.) war ein geiler Torhüter. Aber was der sonst auf dem Platz losgelassen hat, das war nicht meine Welt.“

Die Welt von Marcel Großmann war dagegen die Verbandsliga. „Ich bin da irgendwie reingewachsen. Von der Landesklasse in die Landesliga und dann in die Verbandsliga. Irgendwie habe ich mich immer durchgesetzt, mich immer durchgebissen. Eins ist aber auch klar: Verbandsliga, das war eine andere Hausnummer. Das waren geile Spiele in einer geilen Zeit.“

Ein Satz, den Thomas Vollmann garantiert mit gutem Gewissen unterschreibt. „Ich hatte mit Grossi eine Superzeit. Er war mein wichtigster Spieler in Arnstedt. Klar, dass ich zu seinem Abschied am Sonnabend dabei“, so Vollmann, der viele Jahre Großmann und die Arnstedter Mannschaft als Trainer geformt hat.

Mehr Zeit für die Familie

Auf das Heimspiel gegen Blankenburg, bei dem Großmann und sein Cousin Rick Eilfeld, der ebenfalls viele Jahre die „Knochen“ für Arnstedt hingehalten hat und nicht weniger viel für den Verein geleistet hat, verabschiedet werden folgt noch das Auswärtsspiel in Reppichau, dann ist Feierabend. Und wie geht es dann weiter?

„20 Jahre in ein und demselben Verein, das ist schon was Besonderes, längst nicht die Norm. Aber jetzt ist Schluss. In der Zweiten spiele ich definitiv nicht. Ab und zu mal vielleicht bei den Alten Herren. Ein bisschen bewegen, Fahrrad fahren“, so stellt sich Großmann die Zukunft vor. Vor allem aber will sich der Wiederstedter um seine Partnerin, seine fünfjährige Tochter Pia, kümmern: „Die Familie steht jetzt für mich an erster Stelle.“

Und noch etwas hat sich Marcel Großmann vorgenommen: Er ist bekennender Fan von Borussia Dortmund und will sich das ein oder andere Spiel seiner Mannschaft im Stadion anschauen. „Wenn am Sonnabend nicht das Spiel und der Abschied auf dem Programm stehen würden, wäre ich bestimmt mit nach London gefahren oder wenigstens nach Dortmund. Ich hoffe ja, dass wir am Sonnabend meinen Abschied und den Champions-League-Sieg feiern können“, sagt Marcel Großmann. Für ihn wäre das noch einmal die Krönung eines Fußballer-Lebens.


Quelle:MZ








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